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Erste First-Responder-Gruppe in Ladinien nimmt ihren Dienst auf
02.08.2021
Das Netz der First-Responder des Weißen Kreuzes wird mit der neuen Gruppe in Campill/Longiarù in der Gemeinde St. Martin in Thurn noch engmaschiger. Es handelt sich dabei um die 15. Einheit dieser Ersthelfer in Südtirol und um die erste in Ladinien.  Die Gruppe Campill/Longiarù nimmt am 8. August ihren Dienst auf und steht dann 24 Stunden, rund um die Uhr, zur Verfügung. Solche Ersthelfer-Gruppen können nur in Gebieten ins Leben gerufen werden, in denen im Notfall mindestens 20 Minuten auf den nächststationierten Rettungstransportwagen gewartet werden muss. Der First-Responder-Dienst ist ein Gemeinschaftsprojekt des Weißen Kreuzes in Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren und dem Dienst für Rettungs- und Notfallmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebs.
 
Die 26 ehrenamtlichen Helfer haben ihre spezielle Ausbildung mit Bravour absolviert und abgeschlossen: Sie sind nun gerüstet für den Einsatzalltag, der von der Versorgung einfacher Schnittverletzungen und Kreislaufproblemen bis hin zu schweren Verkehrsunfällen und Reanimationen reicht. Natürlich sind die Helfer auch bestens ausgerüstet – unter anderem mit einem halbautomatischen Defibrillator (AED). Die Freiwilligen unter der Leitung von Fabian Moling werden im Einzugsgebiet der Freiwilligen Feuerwehr Campill/Longiarù bis zum Weiler Bioc (Einsatzgebiet der FFW St. Martin in Thurn) im Notfall von der Landesnotrufzentrale alarmiert. Die Einsatzfahrzeuge stellt die Wehr von Campill/Longiarù zur Verfügung. Die neue Gruppe gehört zur Sektion St. Vigil in Enneberg des Landesrettungsvereins.
 
„Wir als Gemeindeverwaltung haben die Initiative zur Gründung dieser Ersthelfer-Gruppe natürlich sofort ideell und finanziell mitgetragen“, sagt Giorgio Costabiei, der Bürgermeister von St. Martin in Thurn. „Wir sind stolz, Leute in unserer Mitte zu haben, die für den Nächsten da sind.“ Dieser freiwillige Einsatz sei lobenswert und vorbildlich.
 
„Es freut uns, dass wir nun auch eine First-Responder-Gruppe in Ladinien haben“, betont Barbara Siri, die Präsidentin des Weißen Kreuzes. „Diese 15. Ersthelfergruppe ist ein weiterer sichtbarer Beweis für die seit Jahrzehnten fruchtbringende Zusammenarbeit zwischen Weißem Kreuz, Freiwilliger Feuerwehr und Sanitätsbetrieb.“ Direktor Ivo Bonamico legt einige Leistungszahlen des First-Responder-Dienstes vor: „Insgesamt 283-mal sind unsere First-Responder-Gruppen im Vorjahr ausgerückt“, berichtet er. „Mit 168 Einsätzen haben die medizinischen Notfälle den Löwenanteil ausgemacht – gefolgt von den Freizeitunfällen mit 41 Einsätzen sowie den Kindernotfällen mit 16 Einsätzen.“ 2019 waren es 315 Einsätze gewesen, 2018 sogar 345. Der Einsatzrückgang im Vorjahr sei darauf zurückzuführen, dass während der ersten Coronavirus-Welle dieser Ersthelfer-Dienst für einige Wochen eingestellt worden sei.